Ausgabe März / April / Mai 2019 – Anregungen des AK Missionarische Arbeit in unserem Verband

In unserer DNA als Gemeinschaftsbewegung taucht das Wort „missionarisch“ häufig auf, weil wir gern Leuten zum Glauben helfen möchten. Wir möchten den Leuten gern begreiflich machen, wie begehrt sie bei Gott sind. Aber mal ehrlich: Wie viele Menschen sind in den letzten 5 Jahren in Eurem Hauskreis, in Eurer Gruppe, in Eurer Bibelstunde oder in Eurem Gottesdienst zum Glauben gekommen? Wie viel Leidenschaft wird darauf verwendet, die ersten Schritte im Glauben zu ermöglichen? Wie häufig wird eine Einladung ausgesprochen, in die Nachfolge einzutreten? Und wer plant wirklich, eine neue Gemeinschaft zu gründen?

 

1. Wir wollen missionarische Gesinnung fördern, missionarisch wach werden!
Wir beobachten, dass missionarische Gesinnung in den LKGs unterrepräsentiert ist. Schnell delegiert man das an Spezialisten, ohne zu sehen, dass jeder Christ ein Zeuge für Christus ist. Das deutlichste Zeichen ist das alltägliche Leben einer Gemeinde, nicht die besondere Veranstaltung.
Gehen Leute aus unseren Kreisen weg in andere Gemeinden, weil sie bei uns die missionarische Lei- denschaft vermissen und den Eindruck haben, dass dieses Feuer woanders größer brennt?
Es beschäftigt uns die Frage: Wie wird aus einem „normalen“ Christ ein missionarischer Christ? Das geht nur über neue Leidenschaft für Christus. Nur wer selbst begeistert oder wenigstens ange- tan ist, wird andere einladen, denselben Weg zu gehen.

  • Fördern wir die Freude am Glauben.
  • Geben wir den Mitarbeitenden Raum in der LKG, die schon ein missionarisches Herz haben.
  • Fördern wir missionarische Haltung durch die Verkündigung.
  • Öffnen wir unsere Gruppen für Menschen aus anderen Milieus, weil sie Zugang zu anderen Gruppen haben.
  • Schulen wir die Gemeinschaften, damit sie sprachfähig werden und wahrnehmen, was es um sie herum gibt.
  • Ermutigen wir uns selbst und andere, auf andere zuzugehen.

2. Es ist sinnvoll Partner- oder Patenschaften für missionarische Arbeiten zwischen Gemeinschaften oder Gemeinschaftsbezirken anzuregen
Es gibt verschiedene Arten, um missionarisch tätig zu sein. Man unterscheidet:

  • Konfrontation: der Mensch wird als Sünder charakterisiert, das Evangelium ist die rettende Botschaft. Der Mensch muss sich entscheiden.
  • Kommunikation: Menschen sind miteinander im Gespräch über das Fundament ihres Lebens. Das überzeugende Lebenszeugnis und das klare Zeugnis von Jesus bewegen Menschen, in die Nachfolge einzutreten.
  • Attraktion: Es wird eine interessante Veranstaltung angeboten, die von vielen mitgestaltet wird. In ihr gibt es eine klare Verkündigung und Einladung zur Nachfolge.

Besonders beim Thema Attraktion gibt es manche Gemeinschaften, die nicht alle Gebiete attraktiv besetzen können, weil es keine Band gibt oder keine lockere Moderation oder, oder, oder … Da be- steht die Möglichkeit, sich untereinander zu helfen. Warum soll man den Nachbarbezirk nicht um konkrete Hilfe bitten, oder vielleicht gemeinsam etwas anbieten. Da steckt noch viel Potenzial, um in den Gemeinschaften wieder neu missionarische Fahrt aufzunehmen.

3. Gemeindeneugründung soll ein Thema werden
Wir sind oft gut beschäftigt mit den gemeindeeigenen Verpflichtungen. Da ist so viel zu stemmen, so vieles gut zu versorgen. Das ist ohne Frage wichtig, aber zugleich ist ein Drittel unseres Enga- gements „Missionsopfer“ für Deutschland. So haben wir es in unseren Gremien besprochen und be- schlossen. Wir wollen dem Rechnung tragen, dass Deutschland ein Missionsland geworden ist.
In der Praxis heißt das:

  • ein Drittel unserer Finanzen sind für die Mission in Deutschland.
  • Ein Drittel unserer Zeit geht für missionarische Arbeit in Deutschland.
  • Ein Drittel unserer Gaben wenden wir dort an, wo Menschen noch keine Ahnung vom Evangelium haben.

Die Neigung zu Neugründungen ist nicht sehr groß im Verband, die Neigung zu Neubelebung dage- gen ist gut entwickelt. Immer wenn ich auf Neugründung zu sprechen kommen heißt es: „Wir ha- ben doch schon genug zu tun!“ Aber die Idee, das Gebiet zu erweitern, kommt nicht davon, dass wir nichts mehr zu tun hätten, sondern dass es um Jesu Auftrag geht. Und selbst, wenn die Neigung nicht sehr groß ist, über den eigenen Bereich hinauszugehen, ist die Gelegenheit gegeben, inner- halb des eigenen Bezirkes vorwärts zu kommen.

Die Motivation für missionarische Arbeit beginnt im Gebet:

  • konkret für Menschen zu beten und sie vor Gott zu bringen,
  • konkret für Orte zu beten und in ihnen nach offenen Türen zu suchen,
  • konkret für uns selbst zu beten, damit wir bereit und fähig sind zum Zeugnis über unseren Glauben.