Ausgabe September / Oktober / November 2023 Matthias Häcker, Roth 

Hebräer 12,1-3 (nach Luther): 

„1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, 2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. 3 Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.“ 

Am 25. Juni war die Challenge dieses Jahr in Roth – für all diejenigen, welche nicht aus der Region kommen oder nichts mit Triathlon am Hut haben: Es ist weltweit der größte Wettkampf auf der Triathlon-Langdistanz (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42,2 Kilometer Laufen), mit vielen hundert Athleten aus aller Welt, vielen hundert Helfern und 300 000 Zuschauern. 

Wenn man dabei den Top-Athleten zuschaut und zuhört, fallen mehrere Dinge auf – ich will hierbei drei herausgreifen: 

1. So wenig Ballast wie möglich 

Keiner der Athleten würde auf die Idee kommen, seinen halben Haushalt mit auf die Strecke zu nehmen, sei es beim Schwimmen, Radfahren oder Laufen, geschweige denn seine Beine zusammenzubinden oder zu „umstricken“ – nein, die Athleten versuchen, so leicht wie möglich unterwegs zu sein und ebenso ihr Material zu verbessern und leichter zu machen, sei es ihre Kleidung oder ihr Fahrrad. 

Auch der (unbekannte) Schreiber des Hebräerbriefs ruft uns dazu auf, uns nicht mit (weltlichen) Dingen zu belasten, mit Sorgen jeglicher Art oder – dass anderes wichtiger ist als Jesus und alles abzulegen, was uns hindert, dem Ziel näher zu kommen. Sünde kann uns ebenfalls gefangen nehmen und „umstricken“, uns hindern, dass wir den (Lebens-)Lauf laufen können, für den wir bestimmt sind, um eines Tages bei Jesus im Ziel anzukommen. An was hängt dein Herz? Was hält dich fest oder gefangen? Was beschwert dich? Jesus möchte dich von deiner Last befreien. Wirf sie auf ihn, das macht dich leicht! Benenne ihm deine Sünden, auch die verdeckten – das befreit! 

2. Ausdauer 

So ein Triathlon braucht Ausdauer. Sei es mit der Vorbereitung, dem Training auf das Event hin, welches einige Monate, wenn nicht gar Jahre vorher beginnt und kontinuierlich durchgezogen werden muss. Erst recht ist am Tag des Triathlons Ausdauer gefragt. Selbst professionelle Triathleten brauchen um die 7:30 Stunden für den Triathlon. 

Lasst uns nichts vormachen! So ein Triathlon ist natürlich immer ein Kampf: Mit sich selbst, wenn der Körper nicht mehr will oder kann – mit der Strecke, wenn der Anstieg kein Ende nehmen will – oder auch mit dem Wetter, wenn die Sonne vom Himmel knallt oder es plötzlich wie aus Eimern schüttet. Es ist ein Kampf nicht aufzugeben, weiterzumachen, selbst wenn es gerade nicht einfach ist. 

Es braucht also Geduld, viel Geduld, vom ersten Mal trainieren bis zum Zieleinlauf. Bei allen Rückschlägen, sei es in der Vorbereitung durch Krankheiten oder Verletzungen oder beim Wettkampf, weil es vielleicht doch nicht so läuft wie gedacht, darf man den Mut nicht sinken lassen – das Ziel ist erst auf den letzten 100 Metern zu sehen. 

Ausdauer ist die beständige Entschlossenheit, weiterzumachen, ungeachtet der Versuchung, langsamer zu werden oder aufzugeben. 

Ebenso ist es im Geistlichen: Auch wir brauchen Ausdauer, Geduld und Mut. Besonders, wenn es durchs „finstere Tal“ geht, ist es wichtig, nah an Jesus und seinem Wort zu sein. Gib nicht auf, auch wenn du das Ziel noch nicht siehst, bleibe beständig im Bibellesen und Gebet. 

Jesus geht uns voraus, weist uns den Weg und ist nur ein Gebet entfernt. Du musst den Weg nicht alleine laufen. Jesus ist der Anfänger und Vollender des Glaubens. Bei ihm ist der Lauf dann eines Tages perfekt vollendet. Nimm ihn als Vorbild! Rede mit ihm, bei allem, was du tust. 

3. Das Ziel vor Augen 

Wenn die Triathleten in den frühen Morgenstunden sich ins Wasser stürzen, sehen sie natürlich noch nicht das Ziel, welches sie am Nachmittag oder Abend zu Fuß erreichen, erst recht nicht in den Trainings-Monaten davor. Sie haben aber bereits in der Zeit immer ihr Ziel „vor Augen“, für was sie das Ganze machen. 

Halte auch du den Kurs des Glaubens! Lass dich nicht ablenken oder verführen! 

„Achtet doch auf ihn!“ Jesus ist das höchste Beispiel für Leidensbereitschaft im Gehorsam gegen Gott. Er erfuhr „Widerspruch“ und erlitt sogar das grausame Kreuz. 

Schau hin auf das Kreuz! Behalte es stets vor deinen Augen als Kompass, als Gegenstand des Glaubens und der Errettung. 

Behalte dein Ziel vor Augen – Perspektive: Ewigkeit! 

Wenn du dich noch nicht auf die Strecke begeben hast, dann will ich dich ermutigen, diesen Schritt zu wagen, dich dem Wettlauf anzuschließen. JEDER, der ins Ziel kommt, ist ein Sieger in Ewigkeit! 

Es lohnt sich, ich hab‘s getan! 🙂