Blickpunkt März / April / Mai 2024 – Daniel Haack, Bechhofen/Dombühl

Stellen Sie sich einmal vor, Sie machen gerade ein Projekt für Gott. Sie sind in seinem Reich unterwegs und haben dabei auch Erfolge zu vermelden. Dank Ihnen kommen Menschen neu zum Glauben. Dank Ihnen werden andere Menschen im Glauben gefestigt. Dank Ihnen können viele Menschen die Gute Botschaft hören. Klingt super, oder?

Und jetzt ist da dieser Punkt, wo Sie überlegen, wie es weitergeht. Sie sind natürlich Feuer und Flamme, mit Gott weiter unterwegs zu sein. Auf dieser Welle zu surfen und mit Gott noch viel Gutes zu tun.

Sie überlegen sich andere Projekte, bauen eine neue Arbeit in Ihrer Gemeinde auf oder denken über einen Missionseinsatz nach.

Das klingt immer noch gut, oder?

Und jetzt merken Sie aber, dass das Projekt, was sie sich vornehmen aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert. Die Arbeit, die sie starten wollen, wollen auch nur Sie starten und verläuft dadurch leider im Sand. Für das Land, in das sie reisen wollten, bekommen sie kein Visa und ihre Missionsreise fällt ins Wasser.

Stattdessen bekommen sie eine Anfrage, ob sie nicht Lust hätten, etwas anderes zu machen. Den Kindergottesdienst wieder zu starten, ins Seniorenheim zu gehen, um dort regelmäßig Besuche zu machen, in der Neubausiedlung mit vielen Familien Kinderprogramm anzubieten, die Schulen zu unterstützen können da nur ein paar Beispiele sein.

Nicht das, was Sie sich vorgestellt haben; nicht das, was Sie eigentlich machen wollen.

Wie gehen Sie damit um?

Eine ähnliche Geschichte lesen wir in der Bibel. Beim Apostel Paulus. In der Apostelgeschichte heißt es folgendermaßen:

„Dann zogen Paulus und seine Begleiter von Stadt zu Stadt. Sie teilten den Gemeinden mit, was die Apostel und die Gemeindeältesten in Jerusalem beschlossen hatten. An diese Beschlüsse sollten sie sich halten. So wurden die Gemeinden im Glauben gestärkt, und sie wuchsen von Tag zu Tag. Danach zogen Paulus und seine Begleiter weiter durch Phrygien und das Gebiet von Galatien. Denn der Heilige Geist hinderte sie daran, die Botschaft in der Provinz Asia zu verkünden. Als sie schon fast in Mysien waren, wollten sie nach Bithynien weiterreisen. Doch der Geist, durch den Jesus sie führte, ließ das nicht zu. Also zogen sie durch Mysien und kamen zum Meer hinab nach Troas.“ (Apg. 16, 4-8)

Es ist eigentlich alles super. Bei Paulus läuft es wirklich rund. Zusammen mit Timotheus, den er erst kurz vorher als fähigen Mitarbeiter gewinnen konnte, und anderen bewirken sie, vom Geist gelenkt, viel Gutes.

Doch zweimal werden sie ausgebremst. Zweimal sagt Gott durch den Geist Nein und ein Projekt zerschlägt sich. Es wird hier nicht weiter gesagt warum, und das finde ich eigentlich ganz schön, denn es ist halt unterschiedlich. Auf verschiedene Art kann es auch uns passieren, dass Gott Nein sagt zu dem Weg, auf dem wir unterwegs sind.

Ich finde Paulus Reaktion spannend. Das wirkt schon fast ein bisschen trotzig. „Wir dürfen nicht dahin. Gut dann weiter. Da auch nicht, gut dann halt dahin.“ Paulus nimmt das Leben, so wie es ist. Er nimmt Gottes Führung, so wie sie sich ihm zeigt und versucht, andere Wege zu finden. Er ist nicht beleidigt oder stellt alles in Frage. Er schickt seine Mitarbeiter nicht nach Hause mit der Botschaft: „Entschuldigung, war nichts. Ich breche ab.“

Er geht mit Ihnen (und mit Gottes Geist) weiter. Er bleibt aktiv, er bleibt neugierig, auf das, was kommt. Und er bleibt offen, für das, was Gott sagt. In Troas angekommen, lesen wir Folgendes:

„In der Nacht hatte Paulus eine Erscheinung. Ein Mann aus Makedonien stand vor ihm und bat: »Komm herüber nach Makedonien und hilf uns!« Gleich nachdem Paulus die Erscheinung gehabt hatte, suchten wir nach einer Möglichkeit, um nach Makedonien zu gelangen. Denn wir waren sicher: Gott hatte uns dazu berufen, den Menschen dort die gute Nachricht zu verkünden.“ (Apg. 16,9+10)

Gott redet, Paulus hört zu und wird aktiv. Das ist der Dreiklang von der Missionsreise, die Paulus zum ersten Mal nach Europa führt.

Einige Rückschläge, immer wieder offen sein für Gottes Reden und dann dementsprechend aktiv handeln.

Und das gilt nicht nur bei Paulus, sondern auch bei uns heute. Auch wir werden Rückschläge haben, auch in unserem geistlichen Leben. Wir hören da auch ein Nein von Gott. Auch Heute redet Gott noch zu uns. Auch heute sollen wir offen und neugierig für das Reden Gottes werden und danach aktiv handeln und Möglichkeiten suchen, dieses Reden in Taten umzusetzen.

Offen sein, für das Lenken des Heiligen Geistes. Viel Erfolg dabei!